Raya Badraun

Journalistin

Buh-Rufe und fast leere Tribünen

Es sind Olympische Spiele, und niemand geht hin.

Die Stadien sind in diesen Tagen zum Teil nur spärlich besetzt – auch wenn es um Medaillen geht. Als Martina Hingis und Timea Bacsinszky im Tennis-Doppel um Gold kämpften, war die Tribüne fast leer. Das war eines Finalspiels an Olympischen Spielen unwürdig. Es kam gar noch schlimmer, denn im Stadion sassen fast mehr brasilianische Anhänger als Schweizer. Mit Fahnen und Gesängen machten sie lautstark auf sich aufmerksam – auch wenn sie keinen Sportler anzufeuern hatten. Immerhin buhten und pfiffen sie die Tennisspielerinnen nicht aus. Das mussten in diesen Tagen schon einige Sportler über sich ergehen lassen. Den Schweizer Beachvolleyballerinnen Joana Heidrich und Nadine Zumkehr ging es zum Beispiel so, als sie im Viertelfinal gegen die Brasilianerinnen antraten. Dafür fällt einem dank der einheimischen Anhänger gar nicht mehr auf, dass die Zuschauerränge zum Teil fast leer sind.

Diese Kolumne erschien im „St. Galler Tagblatt“ während den Olymischen Spielen in Rio de Janeiro.

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